Wie wir helfen, den Jemen zu zerstören

So sah sie die Altstadt der jemenitischen Hauptstadt Sana’a aus, im Sommer 2007. Bevor ein Bürgerkrieg mit vielfältigen Ursachen begann, der schliesslich auch eine Intervention von Saudi-Arabien zur Folge hatte. Der Krieg im Jemen zeigt wie dünn die Decke der Zivilisation ist und gleichzeitig aber auch, wie ausdauernd Menschen sein können: Leben doch trotz des jahrelangen Kriegszustandes die Menschen weiterhin in einer unsicheren Umgebung, in welcher der Zugang zu uns alltäglichen Annehmlichkeiten wie Wasser und Strom versiegt ist. Das hat in letzter Zeit dazu geführt, dass es zu einem verheerenden Ausbruch von Cholera gekommen ist. Beschämend ist, dass Europa und die USA dies noch weiter befeuern, unterstützen sie die Operation des Golfkooperationrates (GCC) mindestens logistisch anstatt alle Seiten an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Zum illustren Kreis der Involvierten gehör(t)en: Bahrain, Katar, Kuwait, die VAE, Ägypten, Jordanien, Marokko, Sudan, Senegal, Somalia, Iran, Pakistan und Somalia aber auch die USA, Frankreich und Grossbritannien (und vermutlich noch mehr). Zudem kommen auch zahlreiche europäische Staaten, welche Waffen oder Rüstungsgüter in besagte Länder liefern. Auch das Seco darf bei Ausfuhren in Krisenregionen nicht abstehen, wobei die Statistik der Rüstungsexporte nicht mal alles umfasst (siehe SRF)).

Den Geldhahn zudrehen

Aussen-, sicherheits- und staatspolitisch sind diese Konflikte letztendlich komplexe Prozesse, welche auch immer im Zusammenspiel mit anderen Krisen stehen. Und letztendlich zählt in diesem Zusammenhang ein jemenitisches Kind, das seine ganze Familie verliert wenig (, ). Doch was jeden und jede auch in Europa und vor allem in der Schweiz betrifft, so leistet er oder sie einen Teil am Kriegsgeschäft. Abgesehen davon, dass die Schweiz einer der grössten Finanzplätze ist, finanzieren wir zum Beispiel durch den AHV-Fonds oder durch die Nationalbank Kriege auf der ganzen Welt. Wenn wir etwas sparen, legen es unsere Banken an und damit geht dieses auch an Firmen, welche Waffen herstellen; Waffen, die in irgendeinem unsinnigen Krieg Menschen verletzen, verstümmeln oder töten – mit unserem Geld.

Die gute Nachricht: alle können etwas dagegen tun. Mit der Kriegsgeschäftsinitiative soll diesen menschenfeindlichen Investitionen ein Riegel geschoben werden. Drum hier unterschreiben.