Votum zum Anzug zur Förderung von einheimischem Holz als ökologischer und klimaneutraler Baustoff

Frau Präsidentin, Herr Statthalter, geschätzte Kolleginnen und Kollegen,

«Wir stehen vor neuen globalen Herausforderungen: dem Klimawandel, der Digitalisierung und einem Anstieg der Erdbevölkerung auf bis zu zehn Milliarden Menschen bis 2050. Alle Annahmen basieren auf einem scheinbar grenzenlosen Wirtschaftswachstum auf Kosten unseres Planeten und seiner begrenzten natürlichen Ressourcen. Für mindestens 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen sind Gebäude und Infrastrukturen verantwortlich. Dazu kommt, dass moderne Konstruktionen meist Zement und Stahl nutzen, zwei Materialien, deren Herstellung immens viel Energie verbraucht und direkt CO2 freisetzt. Wir müssen umdenken und umplanen. Unsere Wirtschaft muss sich stärker in Kreisläufen organisieren, die Ressourcen schonen, die der Natur das zurückgeben, was sie ihr entnehmen.»

Wenn sie nun meinen, ich rezitiere hier das Parteiprogramm der Grünen, muss ich Sie enttäuschen: Was Grüne zum Teil seit Jahrzehnten fordern, ist nun scheinbar auch bei bürgerlichen Parteien angekommen. Diese Passage schrieb denn auch Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, CDU, in einem Meinungsartikel der FAZ. Darin fordert sie einen Green New Deal und ein neue europäische Bauhaus-Bewegung. Auch wenn diese Aussagen durch die Klimapolitik der europäischen Christ- und zum Teil auch Sozialdemokratie etwas konterkariert wird, hat sie doch in diesem Punkt recht. Es braucht ein Umdenken bei der Sanierung und beim Bau von neuen Gebäuden, wenn die Treibhausgase in diesem Bereich zurückgehen sollen. Dafür möchte dieser Anzug den Regierungsrat bitten, die nötigen Förderwerkzeuge auszuloten. Sonst zementieren wir die Klimaerwärmung in unserem Kanton.

Für eine Überweisung des Anzugs bin ich Ihnen dankbar.

Der Anzug wurde mit 68 zu 19 bei zwei Enthaltungen überwiesen.