Lohngleichheit. Punkt. Schluss!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und gleiche Chancen in Ausbildung und während der Elternschaft sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Und wir alle hier werden nicht aufhören zu kämpfen, bis dies erreicht ist.
Aber das ist nicht nur eine Frage der politischen Haltung, es ist auch eine globale Frage des Konsums. Die Schweiz ist keine Insel und überall auf der Welt arbeiten Frauen für uns – lasst uns deshalb auch mit all diesen Frauen solidarisch sein.
Nehmen wir das Beispiel der Nahrungsmittel: Knapp die Hälfte aller in der Schweiz gekauften Lebensmittel werden von Menschen auf Feldern, Plantagen, Mast- und Verarbeitungsbetrieben in anderen Ländern hergestellt.
Aber heute geben wir für fair gehandelte Produkte in der Schweiz pro Kopf und Tag nicht einmal 20 Rappen aus.
- Wie viele von uns tragen Kleider, die unter Bedingungen hergestellt wurden, gegen welche wir nicht nur am 1. Mai demonstrieren würden?
- Wie viele von uns sind mit marschiert mit Schuhen, bei denen vor allem die Produktion untragbar ist?
- Wie viele von uns beissen gerade oder bissen wie ich in eine Bratwurst, welche von Menschen hergestellt wird, denen nicht einmal ein würdiges Dach über dem Kopf zugestanden wird. Und noch schlimmer: Tiere werden mit billigem Soja gemästet, das das Leben und die Lebensgrundlagen so vieler Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden zerstört hat.
Lohngleichheit, Punkt, Schluss heisst global gedacht also auch:
Wenn wir am Morgen ein Honigbrot streichen und einen Kaffee trinken und dann einen Pullover anziehen. Immer dann können wir auch etwas für die Stärkung der Frauen und gegen die weltweite Lohnungleichheit unternehmen.
Dieses Jahr haben wir sogar die Chance, den fairen Handel politisch zu stärken: die Fairfood-Initiative bricht das von Bundesrat Johann Schneider-Ammann propagierte Primat des schrankenlosen Freihandels im Agrarbereich.
Lasst uns dem Freihandel den fairen Handel entgegensetzen!
Grussbotschaft der Grünen Basel-Stadt anlässlich der 1. Mai-Feier