Der alte Mann und das Fairfood

Dies ist die Geschichte eines alten Mannes namens Johann; der ging hinaus ins offene Meer. Nicht um einen Fisch zu fangen, also einen Fisch im eigentlichen Sinne. Aber er hatte einen dicken Fisch an der Angel. Denn sein Ziel war nicht das Meer sondern Mercosur. Dort hoffte er einen grossen Absatzmarkt zu finden: 260 Millionen Menschen in Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien sollen von Schweizer Nahrungsmitteln profitieren können. Die industrielle Landwirtschaft frohlockt, die Kleinbauern gucken in die Röhrenfernseher oder dürfen sich neu als Tagelöhner im weltweiten Soja statt Regenwald-Business verdingen (ein sogenannter Chance-Prozess).

Was dem alten Mann (übrigens Schneider und Ammann zugleich) Sorgen bereitet: nicht alle Menschen am eigenen Gestade finden das eine geniale Idee. Brauchen sie doch den Regenwald zum Atmen, sonst können sie die argentinischen Steaks nicht mehr geniessen. Und viel lieber hätten sie, dass die Bauern hüben wie drüber anständig verdienen und erst noch ohne dafür viel mehr zu bezahlen. Der alte Mann tobte: wovon sollen denn die Aktionäre der Lebensmittelmultis leben?! Er gab auf, ruderte zurück und konzentrierte sich wieder auf seine Stärken: Waffen an DespotInnen und Warlords schicken.

Mehr Infos und richtige Argumente für ein Ja zur Fairfood-Initiative gibt’s übrigens hier: Fair-food.ch.